Während der 2-stündigen Veranstaltung: Tim Weinert trägt vor (links) und Abstimmungsverfahren werden in Kleingruppen erprobt (rechts)

Ort: Altes Rathaus Göttingen
Referent: Tim Weinert aus Stuttgart ist Organisationsbegleiter, Nachhaltigkeits- und GWÖ-Berater mit breiter Erfahrung in der partizipativen Transformation von Organisationen.

Im Rahmen der Klimaschutztage und mit Unterstützung der Stadt Göttingen stellte Tim Weinert die GWÖ vor und praktizierte mit den Teilnehmer*innen ein neues Entscheidungsverfahren.

„Transparenz und Mitentscheidung“ ist eine entscheidende Rubrik in der Gemeinwohl-Bilanz. Und dieses Verfahren wird bereits bei Abstimmungen in Unternehmen, Institutionen und Klimaräten angewendet. Bei diesem Verfahren wird die Akzeptanz indirekt über das Messen der Widerstände gegen eine Entscheidungsoption ermittelt und kommt so oft zu besseren Ergebnissen als das Mehrheitsverfahren, das häufig viele Verlierer*innen hinterlässt und Frustrationen auslöst. Dieses Abstimmungsverfahren, genannt „Systemisches Konsensieren“, wurde von zwei Grazer Mathematikern entwickelt, um die Meinungen in einer pluralen Demokratie besser abbilden zu können.

Weinert konnte überzeugend aufzeigen, dass bei Mehrheitsentscheidungen die meistgewählte Option, diejenige sein kann, die die geringste Akzeptanz bei den Entscheider*innen erfährt (siehe Grafik). Die Folgen sind dann teuer und konfliktbelastet. Das Akzeptanz-Mess-Verfahren eröffnet hingegen das Gespräch über die individuellen Widerstände und die gewünschten Bedingungen, diese Widerstände zu minimieren.