ZUKUNFT GESTALTEN – Mobilität in Ulm

In Kooperation mit dem Haus der Nachhaltigkeit bieten wir in unregelmäßigen Abständen seit Frühjahr einen Online-Austausch unter dem Titel „Zukunft gestalten“ an. Nachdem wir bis jetzt die Themen „Ernährung“ und den „C02-Fußabdruck“ angeboten hatten, kam am 08. November ein Angebot „Mobilität in Ulm“ dazu.

Obwohl sich nur eine kleine Gruppe von Interessierten zusammenfand, füllte sich diese Stunde doch mit einer recht anregenden Diskussion. Karin Lorch hatte diesmal die Ausarbeitung übernommen, mit einem Mobilitätsvergleich von ähnlich strukturierten Städten in Baden Württemberg mit Ulm.

Wie sieht an Hand von Statistiken das Aufkommen von Rad-, Auto-, ÖPNV- und Fußgängerverkehr aus, gegenüber Karlsruhe, Stuttgart, Freiburg, Heidelberg oder Mannheim? Dabei zeigte sich tatsächlich, dass Ulm das geringste Fahrradaufkommen aufweist, außer Stuttgart, dort allerdings der ÖPNV wiederum um 10 % über dem von Ulm liegt. Gleichzeitig liegt sogar der Anteil des  Autoverkehrs in all diesen Städten unter dem von Ulm. Einzig im Bereich Fußgängeraufkommen liegt Ulm an erster Stelle. Interessant sind in diesem Zusammenhang, die Pro-Kopf-Ausgaben einer Stadt für die Fahrradinfrastruktur: So betrug diese 2019 in Stuttgart 5,00 €, in München 2,30 €, in Amsterdam 11,00 € und in Utrecht (NL) 130,00 €! Die Statistik zeigt außerdem den sehr hohen Anteil an täglichem Pendlerverkehr von über 83 %: Da sollten sich die Landtags- und Bundestagspolitik unbedingt Gedanken zu einem weit verbesserten ÖPNV-Angebot machen, damit sich diese Zahl reduzieren kann.

Außerdem haben wir ebenfalls die nötige Transformation und die Möglichkeiten im Bereich der Mobilität angesprochen, die die Bedürfnisse der Menschen und vor allem der Beschäftigten berücksichtigen.

In der anschließenden Diskussion sollte es letztendlich weniger um den Vergleich gehen, sondern was bzw. wie kann in Ulm ein Umdenken erreicht werden. Dazu gab es viele Anregungen, die wir im weiteren Verlauf innerhalb der GWÖ-Regionalgruppe besprechen wollen, um sie dann an die Ulmer Gemeinderatsfraktionen weiterzugeben.

Als wichtiges Fazit kristallisierte sich heraus: Kommunen sollten mutiger sein zu Gunsten der Umweltmaßnahmen!

Hinweis:
Die vorgestellten Fakten entstammen der Broschüre „Wohnen und Mobilität in Südwürttemberg“ des DGB Baden-Württemberg (2020)

(Karin Lorch)