Bereits 2015 wurde auf dem jährlichen Treffen der Regionalgruppen die Gründung eines Vereins auf nationaler Ebene diskutiert. Der Bedarf war vorhanden, da es in Deutschland nur 3 regionale Vereine gab (Bayern, Berlin-Brandenburg und Rhein-Neckar), welche die Gruppen aus anderen Regionen finanziell nicht unterstützen konnten. So waren Menschen aus anderen Regionen in Wien oder einem der regionalen deutschen Vereine Mitglied und unterstützten die Bewegung insgesamt mit Ihren Beiträgen, aber es fand kein Rückfluss in die so wichtige regionale Arbeit vor Ort statt. Wichtig war ein Verein auf nationaler Ebene natürlich auch für die öffentlichen Wahrnehmung und Reichweite und als eine Möglichkeit der Mitbestimmung in der internationalen Bewegung

2016 wurde auf dem Regionalgruppentreffen der Vorschlag einer Hauptvereins-/ Zweigvereinsstruktur angenommen. Sinn und Zweck dieser Struktur ist es, den Verwaltungsaufwand und die Vereinnahmung der Mitgliedsbeiträge zentral für alle Regionen abzubilden und gleichzeitig einen hohen Rückfluss der Beiträge in die Regionen für die aktive Arbeit vor Ort zu ermöglichen. Durch diese kooperative Struktur werden die regionalen Zweigvereine um die lästigen, aber notwendigen Aufgaben der Mitgliederverwaltung entlastet, und können mehr Energie und Ressourcen für die Verbreitung der Vision der Gemeinwohl-Ökonomie in ihrer Region einsetzen.

Eine Arbeitsgruppe wurde beauftragt eine Hauptvereins-Satzung und eine Satzungsvorlage für Zweigvereine zu entwerfen, die im Laufe des Jahres breit in der deutschen Bewegung diskutiert, verändert und gutgeheißen wurden. Zudem wurde eine Online-Abstimmung über den Vereinssitz durchgeführt, in der sich Berlin knapp vor Bielefeld durchsetzte.

Am 28. Januar 2017 wurde schließlich die Gemeinwohl-Ökonomie Deutschland e. V. in Kassel mit 30 (!) Gründungsmitgliedern aus ganz Deutschland gegründet. Das Modell mit Hauptverein und Zweigvereinen griff auch sofort, es gründeten sich in rascher Folge im selben Jahr die Zweigvereine Nord, Ostwestfalen-Lippe, Baden-Württemberg und Rhein-Main.

Die Zweigvereinsstruktur wurde auch bewusst gewählt um „von-unten-nach-oben“ wachsen zu können: Es sollten sich Zweigvereine dort gründen, wo sich genügend Aktive zusammenfanden, die den Aufwand eines Zweigvereins auch stemmen können. So bildeten sich 2018 einige kleinere Zweigvereine wie z. B. Ennepe-Ruhr-Wupper, die zum größten Teil erfolgreich durchstarteten.

Gleichzeitig konnten andere Zweigvereine die Ressourcen aufbringen doch größere Regionen als geplant abzudecken. So wurde Rhein-Main die erste Anlaufstelle in Hessen und der Zweigverein Nord deckte neben dem Hauptsitz Hamburg auch Bremen, weite Teile von Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie Teile von Mecklenburg-Vorpommern ab.

Der bereits bestehende regionale Verein Berlin-Brandenburg änderte seine Satzung und schloss sich dem deutschen Hauptverein an. Der kleine Verein Rhein-Neckar, der zuvor hauptsächlich ins Leben gerufen wurde um Spenden abwickeln zu können, wurde aufgelöst.

Ende des Jahres wurde gemeinsam mit weiteren internationalen Repräsentanten der Gemeinwohl-Ökonomie Bewegung der Internationale Verband zur Förderung der Gemeinwohl-Ökonomie (International Federation for the Economy for the Common Good) mit Sitz in Hamburg gegründet.

Tätigkeitsbericht_2018

Mitte 2019 wurde der Zweigverein Mitteldeutschland gegründet, der in den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen aktiv ist. In der Region Nienburg gründete sich aufgrund der starken Regionalgruppe vor Ort ein eigener Zweigverein.

2020 kam die Gemeinwohl-Ökonomie Rheinland als weiterer starker Regionalverein hinzu, sodass Ende 2020 bereits fast 90 % aller Mitglieder in regionalen Vereinen aktiv sein konnten.

Ausführliche Informationen zu den zahlreichen und vielfältigen Aktivitäten der Vereine finden sich im Tätigkeitsbericht_2019-2020.

Im Herbst 2020 wurden im Kreis Höxter (DE) die drei ersten Städte gemeinwohlbilanziert. Die Entstehung der Gemeinwohl-Region Kreis Höxter bietet große Chancen für die Regionalentwicklung und zeigt, wie wir die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen gemeinsam erreichen können.