Stadtreinigung Hamburg schließt Gemeinwohl-Bilanzierung ab

Testatübergabe an die Stadtreinigung Hamburg | v.l.n.r.: Jens Kerstan (Umweltsenator FHH), Prof. Dr. Rüdiger Siechau (Geschäftsführer SRH), Gerd Hofielen (GWÖ-Berater), Holger Lange (Geschäftsführer SRH)

Als erstes öffentliches Unternehmen Hamburgs hat die Stadtreinigung Hamburg (SRH) das im Koalitionsvertrag 2020 der Hamburger Regierungsparteien verankerte Pilotprojekt einer Gemeinwohl-Bilanzierung für die Jahre 2020/2021 durchgeführt. Am 9. Dezember wurde den SRH-Geschäftsführern Prof. Dr. Rüdiger Siechau und Holger Lange im Beisein von Umweltsenator Jens Kerstan das Testat für den Gemeinwohl-Bericht im Passage-Kino durch Gerd Hofielen von der Gemeinwohl-Ökonomie feierlich überreicht.

Hier der Kurzfilm, der zum Gemeinwohl-Verständnis der SRH entstanden ist und bei der Testatverleihung gezeigt wurde:

Die vorgegebene Matrix der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) setzt sich aus insgesamt 20 Gemeinwohl-Indikationsfeldern zusammen. Aus den einzelnen Bewertungen wird ein Gesamtergebnis in einem Wertungsbereich zwischen minus 3.600 und 1000 Punkten (Branchendurchschnitt bei 0 definiert) ermittelt. Die SRH erzielte dabei mit 529 Punkten ein gutes Ergebnis für ihre unternehmerische Tätigkeit. Dazu zählt die Wärmenutzung aus der Müllverwertung, die Umstellung des Fuhrparks auf alternative und leise Antriebe, eine verstärkte Säuberung von Radwegen, der Ausbau von öffentlichen Toiletten und Trinkwasserspendern genauso wie menschenwürdige Arbeitsbedingungen, eine umfangreiche Personalentwicklung und eine faire und transparente Beziehung zu Kund*innen- und Lieferant*innen.

SRH-Geschäftsführer Prof. Dr. Rüdiger Siechau stellte fest: „Das positive Ergebnis der Gemeinwohl-Bilanz bestätigt uns in unserem Selbstverständnis, als systemrelevantes Unternehmen der Daseinsvorsorge tagtäglich einen wesentlichen Beitrag für alle Hamburger*innen zu leisten. Ob in der Reinigung, der Abfalllogistik oder auf den Recyclinghöfen – das Gemeinwohl ist in allen Bereichen der SRH die Triebfeder unseres Handelns. Der heute veröffentlichte Bericht macht dies sichtbar und transparent.“

Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan: „Die Stadtreinigung Hamburg hat sich bereit erklärt, diese Gemeinwohl-Bilanzierung als erstes öffentliches Unternehmen der Stadt durchzuführen und damit einen Auftrag des 2020 geschlossenen Koalitionsvertrags umzusetzen. Dafür gebührt der SRH ein besonderer Dank.“

GWÖ-Berater Gerd Hofielen: „Die SRH erhält das Testat für die Erstellung der Gemeinwohl-Bilanz und hält damit ein Dokument in der Hand, mit dem sie zeigen kann, inwiefern das Unternehmen wichtige Anforderungen der Gegenwart erfüllt.“

In der Gemeinwohl-Bilanz wird eine Messlatte an die zentralen Werte Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit und Transparenz und Mitbestimmung in einer Bewertungsmatrix gelegt. Diese Werte werden an verschiedene „Berührungsgruppen“ wie Lieferant*innen, Eigentümer*innen und Finanzpartner*innen, Mitarbeitende, Kund*innen und Mitunternehmen sowie Gesellschaftliches Umfeld angelegt.

Der erste Gemeinwohl-Bericht der SRH ist nach den Grundsätzen der Gemeinwohl-Ökonomie gemäß Vollbilanz 5.0 erstellt. Die Gemeinwohl-Bilanz ist ein Instrument der Organisationsentwicklung und Bewertung unternehmerischer Tätigkeit. Sie beschreibt inhaltlich 20 Gemeinwohl-Themen und gibt Anleitung zur Bewertung nach Gemeinwohl-Maßstäben. Grundlage bildet die hier abgebildete Gemeinwohl-Matrix:

Matrix_5_0_DEU.png

Nachstehend das Testat der Stadtreinigung, welches zeigt, wie das Unternehmen insgesamt und aufteilt in die 20 Indikationsfelder abgeschnitten hat:

Testat SRH 2022

Den Gemeinwohl-Bericht in Kurz- oder Langfassung können Sie auf der Website der Stadtreinigung herunterladen.