Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) goes Japan

Japanisches GWÖ-Vereinsgründungsteam zu Gast in Hamburg

Im April 2024 startet die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) ihre Aktivitäten in Japan – mit der Gründung eines GWÖ-Vereins. Dessen Gründungsmitglieder besuchten vorbereitend dazu Ende Januar/Anfang Februar mehrere Standorte in Deutschland, wo die GWÖ aktiv ist: vom 1.-3. Februar machte die Gruppe Station in Hamburg, gemeinsam mit Noriaki Ikeda, der aus Japan stammt und seit vielen Jahren im Breisgau lebt. Noriaki versteht sich als Brückenbauer zwischen Japan und dem deutschsprachigen Raum und hat das von Christian Felber verfasste Standardwerk zur Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) ins Japanische übersetzt und damit den Boden dafür bereitet, dass das Konzept dort auf fruchtbaren Boden fallen konnte.

Beim Besuch der japanischen Delegation in Hamburg konnte die Gruppe die GWÖ aus verschiedenen Perspektiven erleben und kennenlernen:

  • Manfred Jotter stellte die Struktur und Aufgaben des Internationalen Verbands vor. Manfred hat die Verbandsgründung in Hamburg maßgeblich begründet und war bis ins vergangene Jahr auch dessen Geschäftsführer. Auch interessant: Manfred Jotter ist einer unserer GWÖ-Berater*innen im Norden und hat eine ganze Reihe unterschiedlicher Unternehmen mit Fokus auf Klein- und mittelgroße Unternehmen bei der Gemeinwohl-Bilanzierung begleitet.
  • Den Blick auf den Deutschlandverein konnte Jutta Hieronymus geben: sie ist dort Mitglied im Vorstand und außerdem als GWÖ-Berater*in im Bereich Bildung mit Schwerpunkt Hochschulen und Erwachsenenbildung tätig.
  • Thomas Schönberger und Sabine Siehl, beide seit Gründung der Regionalgruppe Hamburg für die Gemeinwohl-Ökonomie in Hamburg und Umgebung aktiv und im Koordinationsteam, berichteten, wie sich die Regionalgruppe von den Anfängen bis zum heutigen Tag entwickelt und strukturiert hat: mit mittlerweile über 50 Aktiven, die sich in vier Arbeitsgruppen engagieren. Die Arbeit der AGs stellten Thomas Schönberger für die AG Bildung, Sabine Siehl für die AG Kommunikation und Thomas Eckhardt für die AG Politik + Wirtschaft vor. Aus der AG Beratung waren Manfred Jotter und Jutta Hieronymus mit dabei.
  • Ein besonderes Highlight bildete der Austausch mit Vertreter*innen von zwei gemeinwohl-bilanzierten Unternehmen. Was führte sie zur Gemeinwohl-Ökonomie? Welche Erkenntnisse und Erfahrungen ergaben sich durch die Gemeinwohl-Bilanzierung? Interessante Einblicke dazu gaben Annett Nack und Carsten Warenycia von Nack Büroeinrichtung GmbH, die sich derzeit im Prozess der Re-Bilanzierung befinden sowie Ole Langbehn von inoio GmbH, einem Beratungsunternehmen für Softwareentwicklungsprojekte, und beantworteten die vielfältigen Fragen der japanischen Gäste.

Foto aus dem „Wohnzimmer“ von inoio: mit Noriaki Ikeda (5. v.l.) und der japan. Delegation, einigen Aktiven der GWÖ Hamburg sowie Ole Langbehn (Geschäftsführer Inoio GmbH, 5. v.l.)

Der Austausch mit den Vertreter*innen des künftigen GWÖ-Japan-Vereins war auch für uns sehr interessant und befruchtend. So gab uns Noriaki in einer Präsentation Einblick in die Kultur Japans und stellte dabei besonders heraus, wo die Gemeinsamkeiten der japanischen Kultur und der Gemeinwohl-Ökonomie liegen und welches demzufolge erfolgsversprechende Anknüpfungspunkte für die Gemeinwohl-Ökonomie sind. Die Präsentation in ihrer gut 20-minütigen Fassung auf Vimeo können wir wärmstens empfehlen.

Wir wünschen Noriaki und allen Gründungsmitgliedern des japanischen GWÖ-Vereins gutes Gelingen, Erfolg, Energie und Freude dabei, die Gemeinwohl-Ökonomie in Japan bekannt zu machen und in der dortigen Wirtschaft zu etablieren.

Bericht: Sabine Siehl
Titelfoto: Aus dem taz-Nord-Konfi: mit Noriaki Ikeda (2. v. r.) und der japan. Delegation, einigen Aktiven der GWÖ Hamburg sowie Annett Nack und Carsten Warenycia (Geschäftsführung von nack Büreinrichtungen GmbH, 7. und 9. v.l.).