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Das Team vom Health Hub hat in seiner Arbeit zur Aufarbeitung der Coronathematik festgestellt, dass es Menschen mit unterschiedlichen Sichtweisen zu den GWÖ-Werten Demokratie, Transparenz, Menschenwürde und Solidarität sowie zu aktuellen gesellschaftlichen Themen wie Klimawandel, Digitalisierung, Wissenschaft, Freiheit, Korruption, Gesundheit, Grundrechte, Gemeinwohl, usw. gibt. Dies führte aus der Sicht des Teams in der Bewegung zu Diskussionen und auch Konflikten, die die Zusammenarbeit der Aktiven zumindest teilweise erschwerte. 

Daher startete das Team einen Dialogprozess am 22.03.2023 mit dem Ziel, in Zukunft auch bei unterschiedlichen Sichtweisen zu bestimmten Themen zu einer empathischen Zusammenarbeit und einer konsensbasierten Entscheidungsfindung zu gelangen. Der Dialogprozess startete mit einem empathischen Dialog zur Befindlichkeit.

Fünf Gruppen widmeten sich der Frage „Wie ist es mir in den letzten drei Jahren zum Thema Corona gegangen?“  Die TeilnehmerInnen tauschten sich aus, ohne Bewertung und ohne Argumente oder Gegenrede.

Eine Gruppe tauschte sich aus über die im Vorfeld veröffentlichten Fragen:

1. Wie wollen wir zukünftig mit polarisierenden Meinungen zu brisanten Themen in der GWÖ umgehen, um Konflikte zu bearbeiten und Spaltungstendenzen zu begegnen?

2. Wie wollen wir zukünftig mit unterschiedlichen Sichtweisen auf transparentem und basisdemokratischen Weg zur einer abgestimmten Meinungsbildung bzw. gemeinsamen Vision innerhalb der Gemeinwohl-Ökonomie gelangen?

3. Wie wollen wir die innerhalb der GWÖ gemeinsam entwickelten Vorschläge außerhalb der GWÖ praktisch in einer politische Willensbildung auf den Weg bringen? (z.B. auf basisdemokratischem und/oder auf parteipolitischem Weg?)

Die Rückmeldungen zum Prozess in diesem ersten Schritt waren sehr positiv: Die TeilnehmerInnen fühlten sich gehört und auch verstanden. Viele haben die gesellschaftliche Spaltung in der Corona-Zeit als schmerzlich erlebt. Dabei waren die Reaktionen sehr unterschiedlich: Manche sind aktiv geworden, andere haben sich zurück gezogen. Es verwunderte,  dass sich die GWÖ als Bewegung in dieser Zeit nicht kritisch mit Konzern-Interessen auseinandergesetzt hat. Die TeilnehmerInnen haben mit Bedauern zur Kenntnis genommen, dass viele in der GWÖ nicht an einem Dialog interessiert scheinen. Nach drei Stunden und trennten sich die TeilnehmerInnnen und bekräftigten ihren Wunsch und ihre  Bereitschaft, am Dialog bei den nächsten Treffen weiterzumachen.

 

Beim nächsten Treffen am 5.April wurde eine 2.Runde mit inhaltlicher Vertiefung fortgeführt.

Hier die Auswertung der Pads – erstellt von Rebecca am 10.04.23
Was braucht es für konstruktive Kommunikation?
·         Standpunkt
  • o   GWÖ Werte bieten Orientierung 
·         Dialog-/Debattenfähigkeit 
  • o   Platz für kontroverse Meinungen, keine Vereinnahmung 
  • o   Sachliche Auseinandersetzung 
  • o   Kompromisse aushalten
  • o   Freiheit ist die Freiheit Andersdenkender
  • o   Offenheit und abweichende Meinungen sind Grund-Bestandteil der demokratischen Grundwerte
·         Respekt und Empathie
  • o   Offenheit 
  • o   Offener Meinungskorridor 
  • o   Fehler sind erlaubt
  • o   Grundhaltung – Den Anderen wohlwollend begegnen 
  • o   Menschenwürde leben und pflegen
  • o   Alle sollen mitgenommen werden
·         Toleranz
  • o   Individualität anerkennen
  • o   Niemand hat die vollständigen Informationen, jeder hat andere Berührungspunkte im System
Was braucht konstruktive Kommunikation NICHT
·         Missionieren, Emotionalität bei sich behalten!
·         Ausgrenzung
·         Machtausübung
·         Wie begegne ich Streit?

 

Nicht Gesprächsbereite erreichen
·Wie erreichen wir jene, die einen Dialog nicht für notwendig halten?
Eine Dialog-Verweigerung behindert eine kooperative Zusammenarbeit. Niemand kann zum Dialog gezwungen werden, aber der CoC (Umgangskodex) zeigt die „Mitverantwortung für eine gelungene Kommunikation“ auf. Eine „gelungene Kommunikation“ kann nur stattfinden, wenn es einen Dialog gibt.
Wie erinnern wir die GWÖ-Mitglieder an den Umgangskodex?

 

Aus Umgangskodex:

 

Wie kommunizieren wir?
 – Ich begegne allen anderen Aktiven mit Wertschätzung, Respekt und auf Augenhöhe. Ich gebe mein Bestes, um offen und ehrlich zu sein sowie Transparenz – und damit Vertrauen – zu schaffen.
–  Ich anerkenne, dass ich Mitverantwortung für eine gelungene Kommunikation trage.
–  Ich sage meine Meinung, akzeptiere aber auch die Meinung der anderen. Wenn ich die Sichtweise einer anderen Person nicht verstehe, frage ich nach, bis ich Klarheit erlange. Wenn ich bemerke, dass zentrale Begriffe unterschiedlich verstanden werden, führe ich ein gemeinsames Verständnis herbei.
–  Erfolgreiche Kommunikation ist wichtig für mich und ich helfe dabei, sie zu erreichen (z.B. mit einem „Danke“ oder durch die Nutzung der Methoden gewaltfreier Kommunikation).
– Ich strebe persönliche Gespräche und Treffen an. Ist dies nicht möglich, gebe ich Telefon- und Skype-Gesprächen den Vorzug gegenüber Schriftverkehr. Mails dienen in der Regel nur dem sachlichen Informationsaustausch. Sobald die Sache emotional wird, su che ich persönlichere Formen der Kommunikation.
– In Diskussionen überlege ich mir gut, was ich konstruktiv beitragen kann, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Alles, was nicht weiser ist als die Stille, darf unausgesprochen bleiben.
–  Ich unterstelle allen anderen stets positive Absichten. Wenn mich Dinge bei einer anderen Person stören, spreche ich sie persönlich darauf an. Dabei darf ich auch Emotionen zeigen. Ich bemühe mich, niemanden zu demütigen. Ich warte stattdessen auf einen geeigneten Moment, um mein Problem anzusprechen. Wenn das nicht möglich ist, wende ich mich an die ModeratorInnen oder KoordinatorInnen der Gruppe.
–  Ich bin mir bewusst, dass die Art und Weise, wie ich öffentlich über die GWÖ spreche, die Bewegung als Ganzes betreffen kann. Beim Äußern von negativen Aspekten gehe ich besonders achtsam vor.

 

Kommunikations- und Präventionsmittel
·         Feiern zum Kennenlernen
·         Kommunikationskultur stärken
  • o   Kommunikationstrainings für besseren Umgang miteinander, Prävention
  • o   Neutrale Begegnungen vor Gesprächen 
  • o   Verstehen und verstanden werden (GfK) als Mittel um gemeinsam Standpunkte zu entwickeln, mit denen wir nach Außen treten können 
  • o   Ziel Erarbeitung von resilienter Kommuniktationskultur
  • o   Kontroverse Themen dialektisch behandeln (These/Gegenthese)
·         Wissen erweitern und anpassen? 
  • o   Unterschiedliche Experten hören 
  • o   Meinungskultur – Jeder hat eine Meinung
·         Moderationsstelle für Vermeidung von Ausgrenzung bei Sitzungen und Kommunikation
  • o   Wie können gemeinschaftsfähige Strukturen innerhalb der GWÖ geschaffen und gelebt werden
·         Projektmanagement 
·         Mediatoren 
·         Es braucht Handlungsfreiheit
·         Wie erreichen wir ein ganzheitliches Menschenbild (Körper, Geist, Seele ), die auch bei allen Entscheidungen und Aktionen volle Beachtung findet. 
·         Entscheidungen 
  • o   Konsens 
  • o   Priorisieren
Außenwirkung
·         In wie weit wirkt sich die Positionierung der GWÖ zu politischen Themen oder auf eine Art, die für parteilich gehalten werden kann auf unser Marketing aus?
·         Wie kann die Vielfalt innerhalb der Bewegung nach außen hin in der Öffentlichkeit Interesse wecken, dadurch dass diese auch nach außen hin vorbildlich präsentiert wird (Transparenz, Menschenwürde).
·         Welcher Weg kann Sinnvoll sein das Wesen der GWÖ, die Vision, wieder werbend darzustellen?
·         Wie können wir intern die Hinweise auf negative Außenwirkung sammeln und auswerten?


Beim Treffen am 19.April erfolgte ein Austausch über folgende Fragestellungen:

Wie erreichen wir die Leute, die noch nicht bereit sind für den Dialog?
Wie schaffen wir es, dass sich die GWÖ-Mitglieder an den Umgangskodex halten?
Die Antworten waren vielschichtig. Der Kern der Antworten war, dass die GWÖ nur dann glaubwürdig bleibt, wenn sie intern die Werte respektiert. Ein Dialog bei unterschiedlichen Ansichten ist ein wesentlicher Teil der Anwendung der Werte.
Ein Auszug über die Ideen und Vorschläge:
– Es ist wichtig die Runde zu erweitern, viele sagen „wir haben das überstanden, nerv mich nicht mit dem Thema“
– Viele interpretieren in den Umgangskodex ganz was anderes hinein, er ist sehr widersprüchlich
–  Wir sollten uns über die verschiedenen Interpretationen des Umgangskodex austauschen
– „empathisches Gespräch“, Spielregeln der Aufklärung sollten das Mindestmaß sein
–  Zuerst ist es wichtig, mit den Menschen in Kontakt zu sein -> „ehrliches Mitteilen“ https://www.ehrliches-mitteilen-deutschland.net/
– Forum initiieren, wo alle Informationen  gepostet und angeschaut werden können, welche auch bewertet werden können

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Veranstaltung 16.05.2023 (4.Treffen) „Empathischer Dialog in der GWÖ“
Aufgabe war es, Themen und Anliegen zu sammeln, über die im empathischen Dialog ausgetauscht werden kann.
Themen und Anliegen können vor unserem Treffen schon vorbereittet werden, indem sie über das Social Ecogood schon mitgeteilt werden.
Anleitung Social Ecogood : alle Teilnehmer der empathischen Dialoge können sich in der Gruppe „ECG-health hub de“  anmelden, selber neue Posts erstellen und schon erstellte lesen und kommentieren. Dies ist für eine Vorbereitung hilfreich. In unseren Treffen werden die Inhalte auf empathische Weise besprochen und vertieft. Eine Anleitung für das Einsteigen in das „Social Ecogood“ finden sie hier: Beschreibung Social Ecogood
 

Veranstaltung 30.05.2023 (5.Treffen) „Empathischer Dialog in der GWÖ“
Vortrag über den EU Datenraum für Gesundheitsdaten EHDS und anschließendem Austausch darüber. Sammlung und Austausch zu weiteren Themen wie im Dialog am 16.Mai.2023. Anmeldung an christof.harnau@ecogood.org.
Anträge des AK Health aufgrund der bisherigen Ergebnisse des empathischen Dialogs: